Der Logos als Transformationskreis

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Die Schöpfung beruht auf wesentlichen Grundprinzipien: Entstehung, Erhaltung und Zerstörung. Im Indischen wird dies repräsentiert durch Brahma, Vishnu uns Shiva. Desweiteren besteht immer das Gesetz der Polarität (zwischen zwei Kräften, z.B. zwischen männlich und weiblich) und das Gesetz des Ausgleichs (z.B. zwischen männlich und weiblich). Die Schöpfung entstand aus der Einheit (Gott), floss in die Zweiheit (Polarität, Dualität) und fließt durch Erkenntnis (Trinität) wieder in die Einheit zurück. Einheit, Zweiheit und Dreiheit sind einander gleich wichtig, weil sie einander bedingen. Wie in einem Torus fließt die Energie im Kreis, auf allen Ebenen des Universums. Es gibt drei Perspektiven auf das Eine. Im Folgenden nennen wir die drei einander bezogenen Aspekte Trinität. In allen drei Aspekten ist Gott präsent, alle drei Aspekte sind in Gott. Es ist die Dreiheit in Einheit. Der Verstand kann Einheit nicht begreifen. Die Seele kann Zweiheit nicht „begreifen“. Das Ego kann Dreiheit nicht begreifen. Die Trinität wird theologisch als Trias zwischen Vater, Sohn und heiliger Geist dargestellt. Moralphilosophisch geht es um die Einheit von Denken, Fühlen und Handeln. Rechtsphilosophisch ging es um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit; respektive den drei staatlichen Gewalten. Die Zahl Drei spielt in den unterschiedlichsten Bereichen eine sehr große Rolle. In jeder Kultur hat die Zahl Drei neben der Eins die größte Bedeutung. Wo sich zwei Pole verbinden, entsteht etwas Neues, eine dritte Ebene. Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile (Pole). Die Kreiszahl Phi symbolisiert ebenfalls die Drei, daher ist Phi die magischste Zahl, neben der Eins. Die heilige Geometrie fusst auf den goldenen Schnitt und auf Phi. Im Projekt verbinden wir den Logos mit Phi. Das griechische Wort Logos hat eine philosophische und eine religiöse Bedeutung. Die ursprüngliche Bedeutung aus der alexandrinischen Philosophie meinte Verstand, Wort und Lehre. Die theologische Bedeutung bezieht sich auf den Anfang des Johannisevangeliums: am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott. Der Logos entsteht aus dem Gesagten als materialisiertes, schöpferisches Prinzip. Gott spricht durch Jesus, beide sind durch das Wort verbunden. Das Wort hat damit als allegorischer Schöpfungsakt eine manifestierende Bedeutung. Das ausgesprochene Wort ist immer schöpferisch, es ist in seiner Kraft stärker als das niedergeschriebene Wort. Sprache kann gebraucht, aber auch missbraucht werden, daher hat das Wort Gottes eine hohe Bedeutung. Das Wort kann aus der Perspektive der Seele (Maria) oder aus der Perspektive des Geistes (Jesus) als Licht gesehen werden (Lichtmetaphorik bei Johannis). Das weibliche Prinzip (Maria; Seele) und das männliche Prinzip (Jesus; Geist) werden im Heiligen Geist allegorisch wiedervereinigt. Der Heilige Geist bringt die Synergie hervor, eine dritte übergeordnete Ebene (Geburt). Das schöpferische Prinzip zeugt neues Leben, geboren aus dem Heiligen Geist. Der geborene Sohn meint die Versöhnung mit den göttlichen, universellen Prinzipien, wodurch die Rückkehr zur Quelle, in die Einheit geschieht (Liebe). Eine Rückkehr (Erkenntnis) benötigt die Ganzheit, Ganzheitlichkeit (Zahl Drei), wodurch der Weg entsteht: Johannis 14,4: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Der Vater (Gott, Quelle) ist mit dem Sohn eins, daraus ergibt sich der Heilige Geist. Gott/Göttin ist mit dem Erschaffenen und Gesprochenen gleich, wodurch sich Manifestation ergibt. Alles was in der Schöpfung existiert, ist Ursache und Folge des Einen. So wie ein Kreis kein Anfang und kein Ende besitzt, so hat die Kausalität zwischen Ursache und Wirkung weder Anfang noch Ende. Es handelt sich um die Ganzheit, in der Einheit. Jeder Teil ist das Ganze. Das Ganze wird im Teil erkannt. Die Selbstähnlichkeit ist ein Prinzip des holografischen Universums. Jedes schöpferische Handeln muss diese universellen Gesetze akzeptieren, ansonsten führen die Ergebnisse zu Disharmonie. Jede gemeinschaftliche Schöpfung muss die universellen Gesetze und die Trinität verinnerlichen, damit die Ergebnisse harmonisch sind. Der Kreis symbolisiert die Harmonie und die Vollkommenheit, weil alles Ungleichgewicht wegfällt. Extreme entstehen nur durch Disharmonie. Die Goldene Mitte, der natürliche Kreis und die Zahl Phi repräsentieren diese Weisheit. Das Projekt erfindet keine neue Ordnung, sondern es spiegelt die kosmische Ordnung mental wieder. Der Kreis ist die Selbstpräsenz Gottes in der Natur, als Gottes Schöpfung. Seine Schöpfungen sind die Perspektive auf Gott (Der Weg, die Wahrheit, das Leben). Das männliche Prinzip und das weibliche Prinzip stehen dort zueinander in Ergänzung. Der Kreis ist in der Mitte. Nur aus der Mitte (durch den Ausgleich der Gegensätze) wird die Wahrheit erkenntlich. Der Geist und die Seele begegnen sich in der Mitte und erzeugen eine Empfindung. Die Empfindung ist das Schöpferische und Erkenntnishafte. Die Energie wird nach unten geführt und sie wird nach oben geführt. Der Geist wird in die Materie gebracht (Determination, Zeugung) und die Materie wird nach oben in den Geist geführt (Rückkehr, Erkenntnis). Durch die eine göttliche Energie werden zwei Bewegungsrichtungen ermöglicht: – in die Verdichtung bzw. Identifikation und/oder in die Erhöhung bzw. Sublimation. Der Schöpfung erzeugt immer den Ausgleich, nur durch den Ausgleich der Bewegungen entsteht die Ganzheit und Individualität. Die Transformation geschieht in beide Richtungen, nach unten (Zahl Sechs) und nach oben (Zahl Neun). Die Lebensenergie, die Gott ist, bleibt dabei immer im Kreis erhalten, die Energie wird im Kreis geführt. Verallgemeinert lassen sich durch den Logos im Transformationskreis alle Lebensaspekte, ob individuell oder gemeinschaftlich, bewegen. Jeder Lebensaspekt kann von außerhalb betrachtet werden. Die Perspektive auf den Kreis erfolgt von allen Richtungen. Der Aspekt kann von der Seite des Problems oder von der Seite der Lösung erkannt werden. Der Transformationskreis, der große Kreis in der Mitte der Invo-Schablone, steht für das Leben. Er steht auch für die Natur und für die Schöpfung, die den Grundprinzipien Entstehung, Erhaltung und Zerstörung folgt. Sie entscheiden in welcher Form Sie die Schöpfung ausleben. Ausgleich und Transformation werden folgen.  

obere Bildquelle: pixabay.com/de

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