Das Weltbild der Involution unterscheidet die Polarität von der Dualität. Die Unterscheidung ist notwendig, um die Wirklichkeit in ihrer Ganzheit und Vielfalt zu erkennen, innerhalb und außerhalb von uns.
Zunächst schauen wir auf die Gemeinsamkeiten zwischen Polarität und Dualität, danach schauen wir auf die Unterschiede. Zuletzt ziehen wir eine Schlussfolgerung, die wieder zum Weltbild der Involution bezugnimmt.
Die Zweiheit ist das grundsätzlich vereinnende zwischen Polarität und Dualität. Unsere Wirklichkeit ist auf Zweiheit augebaut. In dieser Zweiheit ist alles symmetrisch aufgebaut. Unser Körper, das Gehirn, die Natur und die Hermetik drücken die Zweiheit aus. Die Einheit erzeugte die Zweiheit um sich selbst zu erkennen, deshalb gibt es die Zweiheit. Nur durch die Zweiheit können wir überhaupt etwas wahrnehmen. Im Kosmos und in der Natur existiert die natürliche Zweiheit von zwei sich ergänzenden Kräften: aktiv-passiv, oben-unten, stark-schwach, heiß-kalt, Tag und Nacht, Pluspol-Minuspol, Raum-Zeit, Energie-Materie, Enstehen-Vergehen. Alles hat zwei Seiten und zwei Kräfte, die sich hier miteinander harmonisch ergänzen. Die göttliche Ordnung besteht aus dieser Polarität und Harmonie und bildet aus sich heraus die heilige Geometrie. Diese Geometrie ist durch mathematische Fraktale gekennzeichnet, die den Mikro- Makro- und Mesokosmos erzeugen. Diese Ordnungen sind miteinander verschachtelt und in Radius-Masse skalierbar (global scaling).
Der Mesokosmos wird als Mittelwelt bezeichnet. Die Menschheit erzeugt durch ihr Bewusstsein eine abgegrenzte Wirklichkeit, um kollektiv bestimmte Erkenntnisse und Erfahrungen zu erzeugen. Der Mesokosmos ist wie Glashaus, in welchem, unter aufeinander abgestimmten Bedingungen, Experimente durchgeführt werden. In diesem Glashaus herrscht ein eigenes Mikroklima und eine eigentümliche Wahrnehmung auf die Welt. In diesem Mesokosmos herrscht der Verstand. Unser Verstand arbeitet zwar auch in einer Zweiheit (duale Wahrnehmung: entweder-oder), jedoch ist diese Zweiheit keine natürliche Zweiheit, sondern eine verzerrte Zweiheit. Der Verstand ist ein Werkzeug, eine Art Computerprogramm, mit welchem die Welt erzeugt wird, eine Welt die vom Makro- und Mikrokosmos abgegrenzt wird. Ausgrenzung, Differenzierung und Isolation sind Arbeitsweisen des Verstandesdenkens. Die natürliche Ganzheit und Vielfalt wird heruntergebrochen in eine künstliche Polung. Der Plus- und der Minuspol ergänzen sich jetzt nicht mehr, sondern schließen sich einander aus, spalten sich voneinander ab. Es entstehen ungleich Gegensätze, die zu Ungleichgewicht führen und Disharmonie erzeugen. Die Dualität entsteht aus der Verstandeswahrnehmung.
Lebewesen besitzen eine Seele. Lebewesen haben Bewusstsein, sie würden niemals von selbst Ungleichgewicht erzeugen. Woher kommt dieses Ungleichgewicht, diese Spaltung, diese Disharmonie ? Die Monotheisten geben den sündhaften Menschen die Schuld. Schuld erzeugt Minderwertigkeitskomplexe. Die Materialisten, die Wissenschaftsgläubigen, ignorieren Spaltung und Disharmonie, weil diese keine objektivierbaren Indikatoren für Wissenschaft sind. Sie ignorieren Ethik und Moral. Dualität besitzt dort lediglich eine philosophische Bedeutung.
Die Dualität prägt uns alle. Die Dualität ist eine künstliche Zweiheit, die nur in einer niederen abgespaltenen Realität existieren kann. Sie ist ein Schulungsprogramm für gefallene Engel und junge Seelen. Sie ist eine besondere Lernerfahrung, ein Schauspiel und eine wunderbare Gelegenheit aufzuwachen. Nur in der Dualität herrschen solche extreme Bedingungen, dass der Leidensdruck für das Aufwachen erzeugt wird. Wir wurden in die Dualität hineingeboren um sie zu erleben und sie wieder zu transformieren. Durch eine Transzendierung werden die Arbeitsprogramme der Dualität aufgedeckt und in eine natürliche, ursprüngliche Ordnung rückgeordnet oder aufgelöst, zunächst in uns und anschließend im außen. Wir befreien uns wieder aus der Dualität des Verstandes, der uns gefangen hielt. Doch dazu müssen wir wissen wie der Verstand, wie die Dualität, funktioniert. Wir schauen auf die Merkmal der Dualität:
Die Eigenschaften sind Trennung und Spaltung. Die natürliche Polung wird durch eine mentale Polung ersetzt. Der Minuspol wird durch Negation vom Pluspol abgegrenzt ! Der Minuspol wird abgespalten und wirkt in seiner Abgespaltenenheit gegen den Pluspol. In der Folge bilden sich überall Extreme und Gegensätze: Gut-Böse, Liebe-Hass, Freund, Feind, Armut-Reichtum, Herrscher-Beherrschte, Täter-Opfer. Die Gegensätze wurden mental und emotional durch Abspaltung erzeugt. Sie entstanden nicht auf natürliche Weise. Jede Spaltung erzeugt Isolation von der Ganzheit, vom Licht, in der Folge entsteht die symbolische Dunkelheit. Dunkelheit ist Mangel an Licht. Negation erzeugt Mangel, sie erzeugt ein Zuviel und ein Zuwenig, beides ist Ausdruck von Mangel. Mangel erzeugt Ungleichgewicht, dieses wird durch eine künstliche strukturelle Gewalt verfestigt. Gesetze und Übereinkünfte stabilisieren ein System, was von Ungleichgewicht lebt. Die Eliten haben zu viel, die Mehrheit hat zu wenig. Dieses Ungleichgewicht ist lebensfeindlich, dennoch rechtfertigen die Profiteure dieses System, da es Wohlstand und Wohlfahrt erzeugt, auf kosten der Erde. Wir alle wurden in das gesellschaftliche System hereingeboren. Wir gewöhnten uns an die extremen Bedingungen. Die Maxime heißt Spaltung: Privatisierung, Konkurrenz, Egoismus und Leistung. Um in der Dualität überleben zu können mussten wir unser Bewusstsein abspalten. Die überlebenden Anteile wurden durch ein materielles Ego automatisiert. Wir stehen sprichwörtlich neben uns, nur so ist die vorherrschende kognitive Dissonanz erklärbar. Doch jetzt entsteht die Rückkehr in die natürliche Ordnung, in die Polarität, was ein Aufwachen und ein Aufstieg darstellt. Das ganze Denken, Fühlen und Handeln wird transformiert. Das Ego hängt an der materiellen Welt der Dualität, denn es ist ein Teil davon. Intuitiv wissen wir, dass wir nicht dieses Ego sind, sondern dieses Ego bloß haben. Wir sind auch nicht diese Person, sondern haben diese vom System bekommen. Die Involution besagt, wir sind geistige Wesen, Menschen, die in die materielle Welt inkarnierten, um die Dualität zu erfahren. Das Ego musste erfahren werden, weil nur dadurch einzigartige Geschichten geschrieben werden konnten. Doch der Preis für diese Geschichte, war die Identifikation mit der Geschichte. Das Bewusstsein trennte sich von der Quelle und wurde Teil der Geschichte. Das Bewusstsein spaltete sich ab, in eine Opfermentalität, Tätermentalität, in Illusionen von Kontrolle, Besitz und Zwang. Die Geschichte ist absolut real. Schauen Sie sich um, jeder lebt seine Geschichte aus. Jeder ist überzeugt davon, Dualität ist die einzige Realität, also die einzige Geschichte. Wir können jetzt eine Geschichte schreiben, die uns aus der alten Welt heraushilft, in eine neue Welt hinein, in ein goldenes Zeitalter hinein. Der Inhalt des Wassermannzeitalters steht bereits fest, die Geschichte nimmt einen guten Ausgang. Der Beobachter kann antizipieren. Wenn wir uns beobachten können, wenn wir in der Natur sind, wenn wir in der Liebe sind, wissen wir, es gibt mehr als Dualität. Es gibt eine Verbundenheit zum Kosmos und zwischen den Menschen. Der Gedanke der Ausgrenzung und Isolation erzeugt Angst. Diese Angst erzeugt Passivität und Anpassungsdruck. Ein Mangel an Mut und Selbstbewusstsein spielt dem Ego in die Karten. Das Ego hat Angst vor dem Licht. Das Bewusstsein hat Angst davor getrennt zu sein. Trennung erzeugt Affekte: Angst, Wut, Hass, Gier und Verzweiflung. Das Wissen ist da. Unsere Aufgabe besteht nun darin, die Spaltung zu überwinden, das heißt, in die Heilung, in die Ganzheit und vor allem in die Liebe zurückzukehren, Liebe überwindet alles. Der Beobachter, das höhere Selbst in der geistigen Welt, ist verbunden mit der Quelle. Es ist immer in Liebe und es ist fähig uns zu schützen und uns zu führen. Wir müssen uns dem höheren Selbst öffnen, wir müssen uns hingeben, loslassen und zulassen. Diese Bewegung passiert außerhalb der Kontrolle des Egos, das panische Angst vor Kontrollverlust hat. Wir leben unser höchstes Potenzial, wir werden geführt, statt kontrolliert, befreit, statt gebunden.
Das Weltbild der Involution und die Schablone der Involution zeigen den multidimensionalen Kosmos. Der Vorhang wird wieder geöffnet. Licht und Schatten werden wieder ins Bewusstsein gebracht. Die Probleme werden benannt, die Lösungen werden aufgezeigt. Die Dualität wird geoffenbart und die Polarität wird geoffenbart. Wir werden aufgefordert eine Entscheidung zu treffen, welcher Art Zweiheit wir manifestieren wollen, die natürliche Zweiheit oder die künstliche Zweiheit. Wir bewegen uns zwischen den Welten, weil es unsere Bestimmung ist. Wir werden damit unabhängiger von der Matrix. Wir brauchen Achtsamkeit, denn das Wirkende manifestiert unterschiedslos Polarität und Dualität. Durch die Seele und durch die Liebe entscheiden wir uns für die Polarität, denn diese ist unsere Heimat.
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